Berlin: Hipster-Hotspots für Foodies

Berlins kulinarische Hipster-Hotspots: Wirklich so gut oder viel Hype um nichts?

Nirgendwo in Deutschland hat die Hipster-Szene einen solch großen Einfluss aus das kulinarische Angebot wie in Berlin. In jedem Bezirk tummeln sich neuartige Restaurantkonzepte, lassen sich extravagante Gerichte entdecken. Natürlich konnten wir (noch nicht) alle Hipster-Hotspots für euch auschecken, aber sechs Trend-Läden haben wir schon mal genauer unter die Lupe genommen. Wir waren bei jeweils zwei für ihren Kuchen bekannten Cafés, zwei Imbissen und zwei angesagten Frühstücksläden.

Father Carpenter

Die To-Go-Schlange ist länger als der kleine Laden breit ist und Tische am Wochenende oft Monate im Voraus ausgebucht. Das Father Carpenter gilt als das beliebteste Frühstückrestaurant Berlin. Viel Holz, große gerahmte Schwarz-Weiß-Poster, Fliesen mit dem ein oder anderen Riss. Rustikal aber stylisch. Nicht mehr als acht Gerichte auf der Karte. Hier weiß man, was man will. Von Bananenbrot über Porridge bis hin zu Caponata: jedes Gericht wirkt bis auf das kleinste Detail durchdacht. Mein Empfehlung: Zum späten Frühstück kommen, viel Hunger mitbringen und den Albatross Toast Benedict mit Pulled Pork, Chipotle, pochierten Eier, gerösteter Ananas, Hollandaise und Apfel Koriander Salsa bestellen. Frisch und deftig. Fruchtig und aromatisch. Jedes Bissen eine kleine Party für die Geschmacksnerven. Mehr Hipster geht nicht. Aber mehr Geschmack auch nicht.
Father Carpenter | Münzstraße 21, 2. Hinterhof | Berlin Mitte

Mustafa’s Gemüsekebap

Sein Ruf eilt ihm über die Grenzen der Hauptstadt hinaus, zieht täglich hunderte in seinen Bann: Mustafa`s Gemüsekepab. Der kleine Imbiss ist inzwischen eine Institution in Berlin. Wer sich in der scheinbar unendlichen Schlange anstellt, wartet hier auch schon mal mehrere Stunden. Selbst bei Regen harren sie hier aus. Alles für einen Döner. Das kann es doch nicht wert sein? Ein Biss und du bist eines Besseren belehrt! Köstlich marinierte Kartoffeln, gegrilltes Gemüse, frischer Salat und eine Aromatik wie von einem anderen Stern. Kebab in Perfektion. Wer möchte bekommt den Döner auch mit Fleisch, Halloumi oder in vegan. Meine Empfehlung aber ist die Veggie Kebab mit Schafskäse und Tsatsiki. Extratipp: Für die Wartezeit schon etwas Fast Food To go (zum Beispiel von der Kult-Currywurstbude Curry 36) ein Stück die Straße runter holen. Und dann halten wir es ganz mit Mustafa’s Motto: Checkst du, schmeckst du, liebst du!
Mustafa’s Gemüsekebab | Warschauer Straße 27A | Kreuzberg

The Hummusapiens

Ein winziger Laden, ein paar Bänke vor der Tür und feinstes levantinisches Streetfood. Der Hummusapiens weiß, was Hipster und Foodies gleichermaßen wollen: Köstliche authentische Leckereien, liebevoll dekoriert. Und ob als Wrap, Bowl oder mit Toppings: Hier dreht sich tatsächlich alles um die würzige Kichererbsencreme. Besonders toll: Über die Hälfte der Gerichte auf der Karte ist vegan. Wähle deine Lieblingskombination und entdecke, wie wunderbar samtig Hummus sein kann. Meine Empfehlung: Das Hummusapiens eignet sich vor allem für einen kurzen Snack gegen den kleinen Hunger, zum Beispiel in Form von Hummus mit verführerisch knusprigen Fallafelbällchen. Wer auf der Suche nach einer reichhaltien Mahlzeit ist, findet woanders allerdings bessere Angebote. Trotzdem einen Besuch wert!
The Hummusapiens | Oppelner Str. 45 | Friedrichshain-Kreuzberg

Mr. Minch

Gläserne Produktion, riesige Stücke und jede Menge Geschmack! Wer sich für einen Besuch bei Mr. Minch entscheidet, darf keine Angst vor Kalorien haben, denn die Tortenbäckerei meint es mindestens so gut mit dir wie Omi. Ein Stück für einen allein, kann schon mal zu einer kleineren Herausforderung werden. Aber jeder Bissen schmeckt einfach so wunderbar gut. Und erst die Optik! Ob Himbeer-Sahne oder Zitronen-Käsesahne: Die Kuchenstücke hier sehen aus wie gemalt. Jeden Tag stellt Konditor Andreas Minch bis zu 20 Sorten zur Auswahl. Da wird die Wahl, wirklich zur Qual. Meine Empfehlung: Gib deiner inneren Omi nach, schnall den Gürtel ein Loch weiter und probier ein Stück Eierlikörtorte! Die muss man einfach lieben.
Mr. Minch | Yorckstrasse 15 | Friedrichshain-Kreuzberg

Oxymoron

Das Oxymoron ein Hipster Café? Da waren wir uns nicht ganz so sicher und doch wird es immer empfohlen. Was dafür spricht: Die Lage in den Hackeschen Höfe, viele vegane und regionale Optionen und natürlich die fancy angerichteten Teller. Die Einrichtung hingegen klassisch stilvoll, das Publikum etwas älter und die Stimmung ruhig und gediegen. Wir lieben den Gegensatz, den das Oxymoron bereits durch seinen Namen ankündigt. Und hier macht Frühstücken richtig Spaß. Besonders die regionale Variante mit roh geräucherter Schinken vom Prenzlauer Berg sowie Bio-Büffel-Leberwurst & luftgetrockneter Mozzarella vom Büffelhof Bobalis aus Jüterbog. Dennoch lautet meine Empfehlung: Entscheidet euch für die Eggs Benedict mit Bacon, Sauce Hollandaise und grünem Spargel, die euch einen kulinarischen Kickstart in den Tag garantieren!
Oxymoron | Rosenthaler Str. 40/41 | Berlin-Mitte

Passenger Espresso

Wer sich einfach mal treiben lassen möchte, ist im Passenger Coffee genau richtig. Aufgeschlossen. International. Gemütlich. Hier treffen Kaffee, Kuchen und Gebäck auf Live-Alben und das vielleicht diverseste Publikum Berlins. Vor der Theke tanzt ein kleines Mädchen in Gummistiefeln mit seiner Mama, während zwei Jungs aus der Nachbarschaft Nachschub an frisch gerösteten Kaffeebohnen brauchen. Immer wieder gesellen sich Neuankömmlinge zu den kleinen Grüppchen, wird das Publikum gut durchgemischt. Vor allem das vegane Angebot ist beliebt. Meine Empfehlung: Sticky Date Cake sowie Milchkaffee mit Hafermilch bestellen, auf der knallroten Holzbank, die sich über die komplette Länge der Espressobar erstreckt, Platz nehmen und das geschäftige Treiben in aller Ruhe beobachten. Der perfekte Ort zum Energie auftanken! Hipster-Café? Auf jeden Fall! Aber angenehm entspannt und mit kulinarischen Überraschungen gespickt!
Passenger Espresso | Oppelner Str. 44 | Friedrichshain-Kreuzberg